Samstag, 16. August 2014

BND macht auf NSA

Der BND und einige seiner befreundeten Dienste.
Wer hätte das vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) gedacht? Was der Große Bruder aus Übersee unter den Geheimdiensten kann, dem wollte der Appendix in nichts nachstehen. Wenn es denn stimmen sollte, dass der BND wirklich die zukünftige US-Präsidentin Hillary Clinton abgehört hat, dann Chapeau! Aber der BNA rudert bereits zurück, es sei alles nur ein Zufall gewesen! Auch John Kerry, Secretary of State des US-Imperiums, wurde einmal (!) zufällig abgehört. Dass auch die Türkei und der türkische "Sultan" seit 2009 unter den Abgehörten sein soll, ist nur mehr als berechtigt, denn seine antidemokratische Politik widerspricht nicht nur deutschen, sondern auch EU-Interessen. Das Abhören also ein großes Missverständnis und Versehen? 

Wer diese Story den Medien gesteckt hat, ist eine viel interessantere Frage, als ob dieser oder jener Politiker abgehört worden ist, weil doch alle abgehört werden. Hat das US-Imperium nur zurückgeschlagen? Waren es so genannte befreundete Dienste wie NSA, CIA, Mossad, MI6 oder der französische DGSE? Diese wären durch die "Leistung" des BND in ihren kriminellen Machenschaften sofort entlastet, da man jetzt auch auf die deutschen "Saubermänner" und "Sauberfrauen" zeigen kann. Die Intention des NSA-Untersuchungsausschusses könnte nun in sein Gegenteil verkehrt werden. Er muss sich fortan mit den rechtswidrigen Machenschaften des eigenen Geheimdienstes auseinandersetzen. Wann begreifen endlich die Bundestagsabgeordneten, dass sie von den Chefs der diversen Geheimdienste doch nur an der Nase herumgeführt werden? 

Für die Bundeskanzlerin und ihr Kabinett ist dies alles nicht nur politisch peinlich, sondern gerät allmählich auch zu einer Farce. Abhören unter "Freunden" geht gar nicht, so sagte einst die Bundeskanzlerin. Sind vielleicht Erdogan, Clinton, Kerry oder wer sonst noch abgehört worden ist, gar keine Freunde? Vielleicht sollte man die Politrhetorik beiseitelassen und sich an den politischen Interessen des eigenen Landes orientieren, um die es geht. Die USA, Russland, Frankreich, China, Großbritannien und selbst our special friend Israel sind alle gleich zu behandeln: Es gibt in den internationalen Beziehungen keine Freunde sondern nur Interessen! Deutschland sollte sich am Mossad ein Beispiel nehmen und die USA massiv ausspähen, so wie es sich unter Freunden gehört. 

Für die Aufklärungsarbeit des NSA-Untersuchungsausschusses könnte dieser Nebenkriegsschauplatz letztendlich im Nirgendwo enden. Dass dies der NSA und ihren befreundeten Diensten gelegen käme, versteht sich von selbst. Der Deutsche Bundestag sollte umgehend einen eigenen BND-Untersuchungsausschuss einberufen, damit der NSA-Untersuchungsausschuss die weltweite Ausspähung und Abhörung ganzer Völker durch die USA adäquat untersuchen und gegebenenfalls etwas zur Aufklärung beitragen kann. Die Abgeordneten sollten sich nicht durch die lancierten Informationen über angebliche Abhörmaßnahmen des BND auf eine falsche Fährte locken lassen. Dieser "neue" Abhörskandal ist ein lancierter Geheimdienstspin, der nicht zufällig von der "Süddeutsche Zeitung", dem NDR und dem Magazine Spiegel "aufgedeckt" worden ist.